Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 67: Auf blauen Dunst ---------------------------- 67 Auf blauen Dunst James lief seinem Freund hinterher, der gerade mit Gilderoy in den Krankenflügel stürmte. Sie verschlossen die Tür und sahen sich atemlos um. "Ok … Also raus mit der Sprache, Lockhart. WAS HAST DU GEMACHT?" Sirius war stinksauer und schüttelte den Jungen. "Mensch Padfoot … Lass den Kleinen erstmal zu Atem kommen." mahnte ihn James und Sirius blickte Gilderoy kopfschüttelnd an. "In welcher Klasse bist du überhaupt, sag mal?" fragte er den blonden Jungen und Gilderoy sah ihn verlegen an. "In der Dritten." sagte er leise und Sirius riss ungläubig die Augen auf. "Und dann schon mit Liebeszauber herumexperimentieren? Mann, diese Jungend von heute wird auch immer frühreifer!" James fing an zulachen. "Darf ich dich daran erinnern, dass du in dem Alter bereits mehr Mädchenherzen gebrochen hattest, als alle anderen zusammen?" Sirius zuckte mit den Schultern. "Ja und? ICH hab dafür aber keinen Zaubertrank gebraucht! Das lag alles an meinem unwiderstehlichen Charme!" James grinste, als sich die Zwischentür zum Büro der Heilerin öffnete und Madame Pomfrey die Krankenstation betrat. "Dürfte ich wohl erfahren, was der Lärm hier soll? Mister Potter, Mister Black … Wer auch sonst!" sagte sie und die beiden schüttelten die Köpfe. "Nein, Madame Pomfrey. Wir … " Sirius sah von ihr zu Gilderoy und wieder zur Heilerin. "Sie können uns bestimmt helfen. Dem Kleinen sind einige Zaubertränke abhanden gekommen, und die richten jetzt eine Menge Ärger an, und zwar ganz gewaltig!" Poppy sah den Jungen an. "Wirklich? Um was für Tränke handelt es sich denn?" Sie legte den Arm um die Schulter des Schülers und geleitete ihn zu eines der Betten. "Nun … äh … Wie soll ich das sagen?" stammelte er und Poppy lächelte ihn an. "Nur nicht so schüchtern, mein Kleiner. Mir kannst du alles erzählen … Oh, du hast aber starke Oberarme … Machst du Krafttraining?" Gilderoy blickte panisch zu den beiden Rumtreibern, die das Ganze verwundert beobachteten. "Ich glaubs ja nicht … Der verteilt gar keine Liebestränke … Er selbst ist der … Auslöser!" sagte James leise. "Ja und? Das geschieht ihm jetzt ganz Recht!" grinste Sirius. "Was meinst du Prongs, sollen wir die beiden mal fünf Minuten alleine lassen?" "NEIN!" rief Lockhart doch die beiden hörten ihm gar nicht zu. "Mann Padfoot! Das können wir nicht machen! Die arme Madame Pomfrey!" Sirius verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Seinetwegen dreht meine Freundin völlig durch. Genauso wie deine und Dorcas und Merlin weiß, wer noch alles. Außerdem … SEINETWEGEN konnten wir heute nicht nach Hogsmeade und damit ist unsere Halloweenüberraschung im Eimer! Da will ich wenigstens meinen Spaß haben und ihn leiden sehen!" James dachte kurz nach. "Nein, das können wir nicht machen. Das wäre … Bääh! Außerdem, sieh ihn dir doch mal an! Der leidet so schon genug!" Sirius drehte sich nach den beiden um und sah, dass die Heilerin gerade dabei war, durch Gilderoys Haare zu streichen. "Wie seidig die doch sind." Gilderoy sah die beiden flehend an. "Ok Prongs, du hast Recht … Das ist echt … Wäh!" Sirius schüttelte sich und die zwei Rumtreiber trennten das Pärchen, als Serina die Tür der Krankenstation aufstieß. "Aha! So ist das also … Du betrügst mich! Und dann auch noch mit dieser alten Schachtel!" giftete sie den blonden Jungen an und Madame Pomfrey stellte sich ihn in den Weg. "Nur weil ich ein paar Jährchen älter bin, hat das noch lange nichts zu bedeuten! ICH kann ihm Sachen zeigen, von denen du Küken nicht mal träumen kannst!" James schüttelte den Kopf. "Wird Zeit, dass wir hier wegkommen, Padfoot!" Sirius nickte nur und die drei Jungs machten sich ganz leise aus dem Staub. ~~~ ~~~ ~~~ Remus hatte sich von seinen Freunden getrennt und stand jetzt versteckt in einer Nische im dritten Stock. Er aktivierte die Karte der Rumtreiber und suchte Dorcas. "Wo steckst du bloß?" dachte er, als er sie endlich fand. Er sah ihren Punkt auf dem Astronomieturm und seufzte. "Warum kann sie nicht in den Keller gehen? Ich hasse diese Treppen!" Er faltete die Karte zusammen und machte sich auf den Weg in den höchsten Turm des Schlosses. Den kleinen Punkt mit Namen Narzissa Malfoy, der sich gerade in Dumbledores Büro befand, hatte er nicht gesehen. ~~~ ~~~ ~~~ Gilderoy folgte den beiden Jungs so gut er konnte. Doch als sie die Treppe in den zweiten Stock hinauf liefen, bekam er Seitenstiche. "Wohin … rennt … ihr eigentlich?" fragte er sie völlig außer Atem und die zwei drehten sich nach ihm um "Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht … Du, Padfoot?" Sirius zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung ... Entweder wir finden jemanden, der uns helfen kann … oder wir suchen einen ruhigen Ort, wo wir ihn für immer verschwinden lassen!" Gilderoy sah ihn erschrocken an und James bekam langsam Mitleid mit dem Jungen. "Er meint das nicht so! Er ist nur ein bisschen wütend." "PAH!" sagte Sirius. "Und ob ich das meine, Prongs! Deine Freundin sprengt ja auch nicht die halbe Schule in die Luft! Ich schwöre dir, Lockhart, wenn Rina deinetwegen Ärger bekommt, dann mach ich dich alle!" Sirius wollte auf den kleineren Schüler losgehen doch James stellte sich dazwischen. "Reg dich erstmal wieder ab! Wir finden schon eine Lösung." "Eine Lösung? Wofür?" fragte eine Stimme hinter ihnen und sie drehten sich langsam um. ~~~ ~~~ ~~~ Remus öffnete die Tür zur Plattform des Astronomieturmes und trat hinaus. Die Sonne schien und ein leichter Wind ging hier oben, der ihm seine Haare aus dem Gesicht wehte. Er ging zur Nordseite des Turms und sah das Mädchen. Sie stand auf der Brüstung und blickte in die Tiefe. "Dorcas … Was machst du da?" fragte er flüsternd und fürchtete in ersten Moment, sie hätte ihn nicht gehört. Langsam wand sie ihm den Kopf zu. "Komm ja nicht näher, hörst du? Ich springe sonst!" Remus schluckte und ging in einem kleinen Bogen um sie herum, bis er ebenfalls die steinerne Balustrade erreicht hatte, die die Schüler eigentlich am runterfallen hindern sollten. "Und was wolltest du tun, bevor ich her kam?" Sie sah wieder in den Innenhof hinunter, der sich 9 Stockwerke unter ihr befand. "Springen." sagte sie leise. ~~~ ~~~ ~~~ "Professor Dumbledore!" rief James erstaunt, als er den Schulleiter hinter sich erblickte. Albus betrachtete die drei Jungs neugierig über die Ränder seiner halbmondförmigen Brille hinweg. "Also? Was für Probleme haben Sie denn, meine Herren?" Gilderoy schüttelte leicht mit dem Kopf. "Der schmeißt mich von der Schule, wenn er das erfährt!" wisperte er und Sirius funkelte ihn böse an. "Entweder das, oder wir zwei führen gleich ein Gespräch unter vier Augen!" Gilderoy seufzte verzweifelt und trat an dem schwarzhaarigen Gryffindor vorbei. "Albus? ALBUS?" hörten sie jemanden rufen, und Minerva McGonagall kam eiligen Schrittes die Treppen herauf. "Albus … Jemand … ist in mein Büro …" Sie blickte die drei Schüler überrascht an und trat dann auf den Schulleiter zu. "… eingebrochen!" beendete sie ihren Satz flüsternd. Dumbledore hob überrascht eine Augenbraue. "Eingebrochen? Meine Liebe, wurde etwas gestohlen?" Minerva nickte. "Oh ja. Es wurde etwas … sehr persönliches entwendet!" Ihr strenger Blick ruhte auf den Rumtreibern. Sirius schüttelte den Kopf. "Oh nein, Professor! WIR haben wirklich nichts damit zu tun. Egal, was es ist!" Er zeigte auf sich und James. "Genau. Er ist nämlich der Übeltäter!" sagte James nickend in Gilderoys Richtung und der Junge wurde noch etwas kleiner. Minerva trat auf den blonden Jungen zu. "Stimmt das, Mister Lockhart? Haben Sie mir irgendwas zu sagen?" Sie wollte gerade eine Hand nach dem Jungen ausstrecken, als die drei Jungs gleichzeitig riefen: "NICHT ANFASSEN!" Sirius stürzte sich auf seine Hauslehrerin und riss sie zu Boden. "MISTER BLACK!" Minerva blickte den Gryffindor empört an und Albus half ihr aufzustehen. "Es tut mir Leid, Professor. Aber das war nur zu ihrem Schutz!" sagte der schwarzhaarige Gryffindor entschuldigend. Dumbledore blickte die Schüler der Reihe nach an. "Also ich denke, ihr habt mich jetzt mehr als Neugierig gemacht. Warum gehen wir nicht in meine Büro, und ihr erzählt mir, was passiert ist? Wir reden später, Minerva." Die beiden Rumtreiber nickten und Gilderoy ergab sich hilflos seinem Schicksal. Sie hörten aufgeregtes Stimmengewirr aus der Etage unter ihnen und James wand sich an seine Hauslehrerin. "Äh Professor McGonagall? Vielleicht könnten Sie mal da unten nach dem Rechten sehen. Ich fürchte, Madame Pomfrey … geht es nicht so besonders. Aber wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen das Ganze etwas verrückt vorkommt, das erklären wir Ihnen alles später! Ach ja … tun sie Rina bitte nicht weh!" rief er ihr zu. Minerva sah den Gryffindor verwundert nach, als dieser dem Schulleiter hinterher eilte. ~~~ ~~~ ~~~ Remus hatte das Gefühl, als würde sein Herz stehen bleiben. "Warum?" fragte er traurig. "Warum willst du das tun?" Dorcas sah ihn an. "Das verstehst du nicht, Remus. Es ist egal, wie sehr ich Gilderoy liebe, ich habe doch keine Chance. Nicht gegen Narzissa, nicht gegen Rina und gegen Lily schon gar nicht. Aber wenn das hier vorbei ist, dann wird er sich bis an sein Lebensende an mich erinnern. Er wird immer an das Mädchen denken, das für ihn vom Astronomieturm gesprungen ist. Und egal, wer ihn am Ende bekommt, ich habe dann doch gewonnen!" Sie lächelte bei dieser Vorstellung. "Aber was ist mit deinen Freunden? Deiner Familie? Sie werden … sehr traurig sein und dich vermissen, Dorcas. Ich werde dich vermissen." Dorcas blickte wieder in den Innenhof hinunter. "Nein, Remus. Sie werden es verstehen. Und wenn dir wirklich etwas an mir liegt, dann lässt du mich jetzt besser alleine." Er schüttelte den Kopf. Remus wusste, dass Dorcas keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, also musste er etwas unternehmen. Ganz langsam schob er sich näher an sie heran. ~~~ ~~~ ~~~ Albus Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und hatte sich angehört, was die Jungs zusagen hatten. Er schaute den blonden Drittklässler vor sich an. der ziemlich verlegen auf seine Schuhe starrte. "Nun, Mister Lockhart. Liebeszauber werden in Hogwarts nicht unterrichtet, und können Sie sich bestimmt denken, warum das so ist?" Gilderoy nickte. "Ja, Sir." sagte er leise. "Aber es sollte doch gar kein richtiger Liebeszauber sein … Ich wollte doch nur nicht alleine nach Hogsmeade gehen…" Er zuckte hilflos mit den Schultern und Albus lächelte ihn jetzt an. "Zeigen Sie mir mal, was Sie da eigentlich gemacht haben, Mister Lockhart." Der Junge nahm das Tränkebuch aus seiner Tasche und reichte es dem Schulleiter. Dumbledore schlug die markierte Seite auf, und überflog den Text. "Hmm … Im Grunde ein normaler Liebestrank … mit zwei kleinen Abweichungen und dadurch … Sie wollten also gar nicht das Herz einer bestimmten Person erringen sondern die Aufmerksamkeit der Mädchen im Allgemeinen auf sich richten?" James sah den blonden Jungen erstaunt an und dieser nickte, immer kleiner werdend, in seinem Stuhl. "Aber etwas schein schief gegangen zu sein, nicht wahr? Wie viel haben sie denn davon getrunken, Mister Lockhart?" Gilderoy wurde knallrot. "Zuerst nur einen Schluck … Aber da tat sich nichts, also hab ich … alles getrunken." Albus seufzte. "Ich verstehe." "Ich nicht!" meldete sich Sirius wütend zu Wort. "Wieso hat er das Zeug getrunken? Und wieso rastet meine Freundin so aus?" Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Sehen Mister Black, Ihr Freund hier …" "DAS ist nicht mein Freund!" "Wie auch immer! Dieser Trank wirkt ähnlich wie ein Liebeszauber. Die Person, die ihn einnimmt, wird für ihr Gegenüber interessanter, attraktiver. Doch Mister Lockhart hat eine Sache übersehen, hab ich Recht? Diese Stelle hier …und ihr liebendes Herz wird meins sein…" James schlug sich gegen die Stirn. "Oh Merlin! Es wirkt nur bei Mädchen, die bereits verliebt sind!" Der Schulleiter nickte. "Sehr richtig, Mister Potter. Und bei der Dosis, die Mister Lockhart eingenommen hat, hat er mehr als nur ihr Interesse geweckt. Er wurde einfach … unwiderstehlich." Gilderoy vergrub das Gesicht in seinen Händen und Sirius verpasste ihm eine Kopfnuss. "DU IDIOT! Nur weil du unter Minderwertigkeitskomplexen leidest müssen meine Freunde durch die Hölle gehen!" Gilderoy sah ihn mit zitternder Unterlippe an. "Es tu…tu…tut mir Leid!" "Spar dir das, Freundchen! Es wird dir erst noch Leid tun, wenn sie wieder klar denken können!" knurrte Sirius und Dumbledore stand auf. Er ging um seinen Schreibtisch herum zu einem seiner Schränke, den er öffnete. "Wir können den Zauber wieder aufheben. Zumindest, was die Mädchen angeht. Sie jedoch, Mister Lockhart, werden sich in Quarantäne begeben, bis die Wirkung auch bei Ihnen verflogen ist. Ich denke, 3 Wochen dürften ausreichen. Solange werden Sie zu Hagrid ziehen und eine Eule wird Ihnen die Hausaufgaben bringen." Gilderoy riss erschrocken die Augen auf. Er kannte den Halbriesen, der doppelt so groß war, wie er selbst und er hatte eine Heidenangst vor dem Mann. Dumbledore hatte einige Kräuter aus dem Schrank genommen, und zündete nun ein rotes Feuer in seinem Kamin an, wo er sie hinein warf. Die Flammen änderten ihre Farbe erst zu Lila und züngelten dann in einem tiefen Nachtblau an den Steinen empor. Dumbledore zog an einigen Hebeln, die sich rechts am Kamin befanden und die blauen Rauchschwaden, die mittlerweile aufstiegen, wurden abgesogen. "So, dieser Rauch wird sich jetzt im gesamten Schloss verbreiten und spätestens zum Abendessen, wenn alle wieder da sind, ist der Spuk vorbei. Zum Glück haben wir heute Halloween, da fällt so ein bisschen Rauch nicht weiter auf!" Dumbledore lächelte die Schüler an. "Aber, ist es denn wirklich notwendig, dass ich bei … Kann ich nicht in meinen Turm gehen, und einfach solange da bleiben, bis die Wirkung vorbei ist?" Gilderoy blickte den Schulleiter verzweifelt an, doch dieser schüttelte den Kopf. "Ich weiß, dass ihr Hauslehrer sicher damit einverstanden wäre, aber das Risiko ist einfach zu hoch, Mister Lockhart." Sirius stand auf, und trat neben Dumbledore. "Äh, Professor? Eine Sache wäre da noch. Lockhart hat etwas gesehen … Rina, wie sie sich verwandelt hat." sagte er flüsternd und Albus hob eine Augenbraue. "Ich verstehe, Mister Black. Sie zwei können jetzt gehen. Ich werde mich noch ein wenig mit Mister Lockhart unterhalten. Seinen Sie unbesorgt, er wird niemanden das Geheimnis ihrer Freundin verraten." Sirius nickte dankbar und James folgte ihm zur Tür. Sie drehten sich nicht noch einmal um aber Gilderoy sah ihnen ängstlich nach. ~~~ ~~~ ~~~ Remus arbeitete sich Zentimeter für Zentimeter an Dorcas heran. Den blauen Nebel, der sich über den gesamten Turm ausgebreitet hatte, beachtete er gar nicht. Sein Blick war starr auf das brünette Mädchen gerichtet, dass jetzt die Arme zu beiden Seiten ausstreckte. In dem Moment, als sie sich fallen ließ, packte er Dorcas an der Hüfte und riss sie nach hinten. Gemeinsam stürzten sie zu Boden und Dorcas landete auf ihm. "Bist du verrückt geworden? Was fällt dir ein? Lass mich gefälligst los!" fauchte sie ihn wutentbrannt an, doch Remus dachte überhaupt nicht daran, ihr den Gefallen zu tun. Er hielt das wild um sich schlagende Mädchen fest und biss die Zähne zusammen, wenn sie ihn doch das eine oder andere Mal traf. Der Nebel wurde dabei aufgewirbelt und hüllte die beiden Gryffindors ein. Dorcas wurde ruhiger, je mehr sie davon einatmete und letztendlich lockerte Remus seinen Griff und sie setzten sich beide auf. "Remus?" sie drehte sich zu ihm um. "Was ist … Oh, Merlin, was war nur mit mir los?" Er sah die Verwirrung in ihren Augen und nahm sanft ihr Hand in seine. "Du … standest unter einem Liebeszauber … Aber, es geht dir wieder besser?" Sie nickte. "Ja. Ich erinnere mich noch an alles, aber … das Gefühl … es ist weg." "Merlin sein Dank." sagte er leise und Dorcas schüttelte den Kopf. "Oh, du musst mich ja für völlig bescheuert halten!" Sie sah zur der Brüstung, wo sie eben noch gestanden hatte. "Tu ich nicht. Ich hatte nur wahnsinnige Angst um dich." Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wirklich?" fragte sie. Remus nickte und sah ihr tief in die braunen Augen. Er lächelte schüchtern und beugte sich langsam zu ihr herüber. Als sich ihre Lippen berührten rechnete Remus eigentlich damit, dass Sirius sich mal wieder dazwischen drängen würde, aber das geschah nicht. Stattdessen spürte er, wie Dorcas ihre Finger mit den seinen verwob und er hörte sie leise kichern. Remus öffnete die Augen und sah sie fragend an. "Ich küss dich, und du musst lachen?" Dorcas wurde rot. "Nein, nicht deswegen … Nur als wir uns das letzte Mal küssen wollten, ist die Zeit einfach zurückgesprungen." Remus war verwirrt. "Wir haben uns schon Mal geküsst? Sein mir bitte nicht böse, aber das müsste ich doch wissen!" Dorcas fing an zu lachen. "Das war, als ich in dieser Zeitschleife fest hing. Und wir haben uns nur FAST geküsst!" Seine Augen wurden groß, als er sich an den Tränkeunterricht erinnerte, wo sie sich so komisch verhalten hatte. "Also das hattest du damals gemeint!" Sie nickte. "Aber diesmal bist du nicht verschwunden." sagte sie erleichtert und Remus musste grinsen. "Und glaub mir, das hab ich auf nicht vor!" Und um ganz sicher zugehen, dass er wirklich nicht die Flucht ergreift, legte Dorcas ihre Hände in seinen Nacken und zog den blonden Rumtreiber an sich. ~~~ ~~~ ~~~ Als Narzissa wieder zu sich kam, schloss sie gerade einen Schrank in ihrem Gemeinschaftsraum. Erschrocken riss sie ihn wieder auf und starrte fassungslos auf die Dinge, die sich darin befanden. "Bei Salazar!" dachte sie entsetzt. "Ich muss ja völlig verrückt gewesen sein!" Sie hörte Stimmen, die sich dem Raum näherten und verschloss den Schrank schnell wieder. "Ich war das nicht … Ich hab mit der ganzen Sache nichts zutun … Irgendwer findet das hier schon und bringt es dann zurück!" Sie sah sich um und verschwand dann schnell in ihren Schlafsaal, ehe sich die Geheimtür der Slytherinraumes öffnete. ~~~ ~~~ ~~~ Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors hörten Serina und Lily ihren Freunden zu, die ihnen erzählten, was eigentlich genau passiert war. Serina hatte die Knie unters Kinn gezogen und schüttelte heftig mit dem Kopf. "Diese kleine Kröte! Den bringe ich um, wenn ich ihn jemals wieder in die Finger kriegen sollte!" Sirius grinste und legte die Arme um seine Freundin. "Keine Sorge, Baby. Dem hast du schon soviel Angst gemacht, der wird dir für den Rest seines Lebens aus dem Weg gehen." James sah die beiden an und musste lachen. "Ich frag mich, vor wem Gilderoy mehr Angst hatte, Padfoot. Vor dir oder deiner Freundin?" Lily stöhnte entsetzt auf. "Tu mir bitte einen Gefallen und erwähne nie, nie, niemals wieder diesen Namen, hörst du?" James zog seine Freundin lachend an sich. "Nichts lieber als das, Süße." Serina sah sich suchend um. "Wo sind eigentlich die anderen?" Lily wurde rot und schloss die Augen. "Also … Peter ist geflüchtet, als dieser Nebel seine Wirkung zeigte. Er meinte, noch eine Minute mit mir in einem Zimmer und er würde durchdrehen … Ich denke, ich hab ihm ein bisschen zuviel von ihr-wisst-schon-wem vorgeschwärmt!" Serina versuchte ihr Lachen zu unterdrücken. "Wir können ja gerne tauschen! Ich fürchte, sollte ich jemals wieder ärztliche Hilfe benötigen würde Pomfrey mich eher sterben lassen, als ihren Zauberstab zu schwingen!" Die anderen sahen sie neugierig an. "Fragt lieber nicht … Aber McGonagall hat mich mit einem Stupor von Pomfreys Rücken gehext!" "Autsch!" sagte Sirius und gab seiner Freundin einen Kuss. ~~~ ~~~ ~~~ Albus stand in seinem Büro und sah sich um. Irgendetwas war anders als sonst. Er sah zu seinem schwarzen Schrank und trat darauf zu, um ihn zuöffnen. Er sog erschrocken die Luft ein, als es an seiner Tür klopfte. "Albus? Haben Sie jetzt Zeit?" Die Hauslehrerin der Gryffindors streckt ihren Kopf in das Büro und der Schulleiter nickte. "Kommen Sie herein, Minerva. Wie geht es Poppy?" McGonagall sah ihn kopfschüttelnd an. "Fragen Sie lieber nicht. Sie hat sich doch tatsächlich mit einer Schülerin geprügelt! Die beiden sind wie Furien auf einander losgegangen und ich musst, nun ja, ich hoffe Miss Corvus nimmt mir meinen Einsatz nicht übel, aber ich musste sie außer Gefecht setzten. Die beiden waren wirklich wie von Sinnen, dann kam dieser Nebel und … Poppy war wieder ganz die Alte." Dumbledore lächelte. "Ich bin sicher, Miss Corvus versteht Ihr Handeln, Minerva. Aber jetzt zu was anderem, was würde Ihnen gestohlen?" Sie seufzte und ließ sich auf einem Stuhl nieder. "Mein … Der Dudelsack meines Vaters. Ein Erbstück und …" weiter kam sie nicht, denn es klopfte erneut. Ein aufgebrachter Zaubertränkelehrer stürmte in das Büro und warf die Tür hinter sich zu. "Albus, das geht zu weit! Die Schüler an dieser Schule haben keinen Respekt mehr vor dem Eigentum anderer, du musst was unternehmen." McGonagall sah ihn überrascht an. "Ihnen wurde also auch etwas gestohlen?" Slughorn nickte. "Ja, mein Kessel!" Dumbledore ging zu seinem Schreibtisch. "Ganz ruhig, Horace. Ich bin mir sicher, dass die Sachen bald wieder auftauchen." Horace Slughorn sah den Schulleiter verwundert an. "Wie kannst du dir da so sicher sein, Albus?" "Das Verschwinden dieser Gegenstände hat mit Sicherheit etwas mit dem zu tun, was hier heute passiert ist. Und darum bin ich mir sicher, dass die betreffende Person sich bald an einen von uns wenden wird. Es kann aber nicht Schaden, Augen und Ohren offen zuhalten, nicht wahr?" Seine beiden Besucher nickten und er sah hinüber zu seinem Schrank, wo normalerweise sein Denkarium untergebracht war. ~~~ ~~~ ~~~ "So, Kleiner. Dann mach es dir mal gemütlich. Du kannst da hinten, in der kleinen Koje schlafen." Hagrid zeigte in den hinteren Teil seiner Hütte. "Eigentlich ist das ja Fangs Platz, aber für die paar Wochen wird es schon gehen. Du bist ja nicht viel größer als er." Gilderoy blickte den Saurüden ängstlich an und stellte seine Tasche in die Ecke. "Und mach dir nichts draus, wenn Fang dich nachts besuchen kommt. Der ist harmlos und will dann nur ein bisschen gekrault werden." Wie zur Bestätigung bellte der Hund und leckte dem Jungen übers Gesicht. Gilderoys Knie zitterten und er betete, dass die drei Wochen schnell vorbei waren. ~~~ ~~~ ~~~ Das Porträt schwang auf und zwei weitere Gryffindors traten ein. Sie setzten sich auf das freie Sofa und Remus hielt verlegen Dorcas Hand. "Ok beichte, Dorcas. Was hast du getan, um du-weißt-schon-wen zu erobern?" fragte Lily grinsend und das Mädchen verzog das Gesicht. "Muss das echt sein? Oh, Merlin, das ist soooo peinlich!" Auf dränger der anderen erzählte sie, was sie auf dem Astronomieturm vorgehabt hatte und wie Remus sie letztendlich davon abhielt. "Mensch Moony! Du bist ja ein richtiger Held!" rief Sirius begeistert und Remus verdrehte die Augen. "Padfoot … Halt die Klappe … Nur dieses eine Mal … BITTE!" flehte er inständig. Sirius lachte und Dorcas grinste den schwarzhaarigen Rumtreiber an. "Weißt du was, Sirius?" fragte sie und der schüttelte den Kopf. "Wenn ich geahnt hätte WIE gut Remus küssen kann, hätte ich das schon vor langer Zeit getan!" Sirius blickte seinen Freund verblüfft an und Remus wurde knallrot, als Dorcas seinen Freunden demonstrierte, was sie damit gemeint hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)